Palmenhaus Schloss Pillnitz
bearbeitet von Wolfgang Friebel
Zentraler Punkt der sogenannten Botanischen Schule, einer umfangreichen Pflanzensammlung in Pillnitz, war der 1785 entstandene Holländische Garten. In den dort errichteten Gewächshäusern wurden die Pflanzen der Sammlung im Winter untergebracht. Dabei standen Pflanzen aus Südafrika, Australien und Neuseeland - also den ehemaligen holländischen Kolonien - im Mittelpunkt.
1849 begann man an der Stelle der drei alten Gewächshäuser mit dem Bau eines Palmenhauses, welcher 1862 vollendet wurde. Dieses neue Palmenhaus war mit einer Länge von 93,70 m und einer überbauten Fläche von 659 m² ganz aus Gusseisen gefertigt und in dieser Art das größte Gewächshaus in Deutschland. Vergleichbar ist es mit dem für die erste Weltausstellung in London errichteten Crystal Palace (1851) und dem ebenfalls in London erbauten Temperate House (1859-63) in Kew Garden.
In Bezug auf die Entstehungszeit, Konstruktionsform, den Erhaltungszustand und die Größe ist das Palmenhaus in Dresden- Pillnitz einzigartig in Deutschland.
Nach langen Zeiten baulichen Verfalls wurde das Palmenhaus in mehreren Etappen rekonstruiert und im März 2009 als Pflanzenschauhaus wieder der Öffentlichkeit übergeben. Im Vordergrund stand dabei eine behutsame Wiederherstellung unter weitestgehender Schonung der historischen Substanz.
In Anlehnung an die historische Nutzung werden in diesem Schauhaus nun wieder Pflanzen aus Südafrika, Australien und Neuseeland in den Pflanzengesellschaften, wie sie am natürlichen Standort vorkommen, präsentiert. Diese Pflanzen wurden dauerhaft ausgepflanzt.
Weitere Informationen
Palmenhaus im Schlosspark Pillnitz: www.schlosspillnitz.de »
Ansicht des Palmenhauses im
Holländischen Garten Pillnitz
Foto 2009 © J. Scheffler
Innenansicht Palmenhaus
Abteilung der Kap-Pflanzen
Foto 2009 © J. Scheffler